Bundesliga

Europa-Ausruf bei Werder? Fritz: "Es bringt alles nichts ..."

Bremer Perspektivwechsel und Weiser-Zeitplan

Europa-Ausruf bei Werder? Fritz: "Es bringt alles nichts ..."

Bleibt erst einmal realistisch: Werders Leiter Profifußball Clemens Fritz.

Bleibt erst einmal realistisch: Werders Leiter Profifußball Clemens Fritz. IMAGO/Sven Simon

Es sei ja gerade mal zehn Tage her, erinnert Leiter Profifußball Clemens Fritz, dass die Ausgangslage noch eine ganz andere war für den SV Werder Bremen. Da war etwa die Rede von Themen wie einer Sieglosserie von sieben Bundesligaspielen, auch von einem auf nur noch fünf Punkte geschmolzenen Vorsprung auf den Relegationsplatz. In der Zwischenzeit ist dieser wieder deutlich angewachsen: neun Punkte ist Rang 16 mittlerweile entfernt.

Drei Spieltage vor Saisonende kann somit de facto nicht nur ein Haken hinten den Klassenverbleib gemacht werden; nach den zwei Bremer Siegen gegen den VfB Stuttgart (2:1) und beim FC Augsburg (3:0) eröffnen sich nun sogar nochmal ganz neue Perspektiven, sofern gewisse Szenarien eintreten sollten. Platz sieben ist nur drei Zähler entfernt, zu Platz acht sind es sogar nur zwei Punkte Rückstand. Weshalb einzelne Spieler das Ziel Europa nun auch schon öffentlich ausgerufen haben.

Klassenerhalt - und jetzt?

Marvin Ducksch etwa ließ derartige Ambitionen bereits Anfang Februar durchblicken, in Augsburg wurde er nochmals deutlicher, indem er die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb als "sehr realistisch" bezeichnete. Werders Profi-Chef sind derlei Aussagen zwar explizit kein Dorn im Auge, allerdings bleibt Fritz selbst lieber etwas verhaltener - die zehn Tage liegen eben noch nicht allzu lange zurück.

Doch was jetzt, nachdem der Klassenerhalt praktisch gesichert ist? "Wir bleiben bei uns und schauen weiterhin von Woche zu Woche", meint der Ex-Profi, "wir sollten uns nicht mit zu vielen anderen Themen beschäftigen."

Fritz: "Das ist der Weg, den wir weitergehen müssen"

Stattdessen verweist der 43-Jährige noch einmal auf den blitzsauberen 3:0-Sieg des vergangenen Wochenendes, als die Bremer Mannschaft die Vorgaben des Trainerteams "über die gesamte Spielzeit stark umgesetzt hat. Man hat auch schon im Training gesehen, dass wir uns das erarbeitet haben", so Fritz: "Und das ist einfach der Weg, den wir weitergehen müssen für die letzten drei Spiele. Jetzt gehen wir erst mal Gladbach an." Die Borussia kommt am Samstag (15.30 Uhr, LIVE bei kicker) ins Weserstadion.

Drei Spiele vor Schluss könnte Werder das Ziel Europa nun ja auch in aller Geschlossenheit ausgeben - doch wie immer steht dabei zugleich die Frage im Raum, ob ein solches Vorgehen eben beflügeln oder hemmen würde. "Es bringt alles nichts, wenn wir von irgendwas erzählen", findet Fritz: "Wichtig ist erstmal, dass wir es auf dem Platz umsetzen. Das hat man die letzten zwei Wochen gesehen."

Weiser: Werder will "zeitnahe Entscheidung"

Klubintern dürfte die Maßgabe indes längst eine deutlich ambitioniertere sein - warum auch nicht? Zuzutrauen sei die mögliche Europa-Teilnahme den Bremer Profis jedenfalls, betont der baldige Sportchef: "Aber wir müssen diese Intensität weiter gehen". Möglichst bis zum 34. Spieltag. Bis dahin soll dann übrigens spätestens auch Gewissheit über eine weitere Werder-Zukunft von Mitchell Weiser herrschen. "Wir bemühen uns, zeitnah eine Entscheidung zu haben", so Fritz. Noch vor Saisonende also? "Das wäre wünschenswert."

Tim Lüddecke

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